Filmkritik: Ma – Sie sieht alles (Kinostart: 30.05.19)

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Originaltitel: Ma
Gesehen: 2D, synchronisiert, deutsch, Kino

Mit Juliette Lewis und Octavia Spencer sind zwei ganz Große der Schauspielkunst im neusten Teenie-Horrorfilm „Ma“ zu sehen. Schon früh hat Lewis alles dafür gegeben eine große Schauspielkarriere zu starten. Mit zwölf Jahren erhielt sie ihre erste Rolle im Fernsehfilm „Home Fires“ und weitere zwei Jahre später war sie im Film „Meine Stiefmutter ist ein Alien“ auf der Kinoleinwand zu sehen. Am ehesten bekannt dürfte sie den meisten jedoch aus dem darauffolgenden Film „Schöne Bescherung“ sein, in dem sie als Tochter von Chevy Chase und Beverly D’Angelo die Massen zu Weihnachten jedes Jahr aufs neue unterhält.
Ihren großen Durchbruch erreichte sie mit der Hauptrolle in „Zum Sterben viel zu jung“, der Martin Scorsese auf sie aufmerksam machte. Von da an ging ihre Karriere, trotz abgebrochener High School mit 15 Jahren, steil bergauf. Es folgten namenhafte Produktionen wie „Natural Born Killers“ und „From Dusk Till Dawn“.
Octavia Spencer, die sogar ein Bachelor in Liberal Arts besitzt, hat sogar einen noch größeren Karriereverlauf zu verzeichnen. Nahezu jede Produktion, die die Filmografie von ihr ausmacht, hat große Popularität erreicht und begeistert die Zuschauermassen. Zwar hat sie häufig „nur“ in Nebenrollen brilliert, ist jedoch trotzdem ein Garant für fantastische Filme aller Genres. Zu den wohl bekanntesten gehören „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“, „Begabt – Die Gleichung eines Lebens“ sowie „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“.

Maggie (Diana Silvers) ist eine Teenagerin, die mit ihrer Mutter gerade erst in ein kleines Örtchen in Ohio gezogen ist und somit erst wieder neue Freunde kennen lernen muss. Als eine Clique aus ihrer Schule auf sie aufmerksam wird, ziert sie sich anfangs noch an ihren Partys teilzunehmen, doch als ihre Mutter dann die Arbeit den gemeinsamen Unternehmungen vorziehen muss, entscheidet sie sich doch die Leute etwas kennen zu lernen. Gemeinsam wollen sie illegaler Weise Alkohol kaufen und konsumieren, doch da das Gesetz dieses für ihr Alter verbietet, versuchen sie jemanden auf der Straße zu überzeugen, die gewünschten Produkte für die Truppe zu kaufen. Nachdem sie auf allgemeine Ablehnung stoßen, treffen sie plötzlich auf die skeptische, aber trotzdem sehr nette und soziale Sue Ann (Octavia Spencer), die unter gewissen Bedingungen einwilligt die Jugendlichen zu versorgen. Kurze Zeit später, möchte die Truppe wieder feiern und wendet sich erneut an die mütterliche Dame, die die Gruppe zu sich nach Hause einlädt, damit sie in sicherer Umgebung und unter Aufsicht in ihrem Keller feiern können. In der Folge entwickelt sich eine Art Freundschaft zwischen allen Beteiligten. Doch steckt da noch mehr dahinter?

Von Beginn an wirkt die Story etwas ähnlich zu dem kürzlich erschienen „Greta“, doch wurden in der Verarbeitung der Stilmittel viel Typischere für das Horrorgenre genutzt, worunter leider auch die Qualität leiden musste.
Während anfangs einige Aspekte eher zu schnell erzählt wurden, haben sich die Macher hintenheraus fast schon zu viel Zeit gelassen und einen eher langweiligen Mittelteil erzeugt, bei dem nie so richtig klar ist, wo die Reise überhaupt hingehen soll. Erst am Schluss entsteht ein gewisses Maß an Spannung, welche den restlichen Film lang nicht zu verspüren war.
Zu gute halten muss dieser Art der Erzählung jedoch, dass die Figur der Octavia Spencer und ihre Persönlichkeitsentwicklung bestens herauskristallisiert werden konnte. Es ist wirklich spannend zu verfolgen, in welche Richtung sich ihr Auftreten verändert und woraus die Sinneswandel resultieren. Auch Diana Silvers verkörperte ihre Rolle fabelhaft, ging jedoch auf Grund der vielen Figuren etwas unter. Dennoch ist sie oftmals vergleichbar mit der jungen Anne Hathaway zu ihren besten Zeiten.
Abgesehen davon fehlte in der gesamten Produktion ein wenig der Pfiff. Durch einige markanten Logiklöcher sowie wenigen Schauplätzen und einfach gehaltenen Dialogen und Partyszenerien, wurde der Zuschauer in eine Art Trance versetzt, die ihn zwar im Kino hält, die Interesse jedoch völlig vorbei ziehen lässt.
Etwas unterhaltsam zu sehen war, dass Produzent, Regisseur und Drehbuchautor Tate Taylor sich selbst eine kleine Nebenrolle als Officer Grainger verschafft hat, der die Handlung jedoch genauso schnell wie er auftaucht auch wieder verlässt.
Zu guter Letzt ist noch positiv zu erwähnen, dass im Gegensatz zu sonstigen Produktionen dieses Genres auf ein „Heile-Welt“ Ende, in dem jede überlebende Figur noch einmal in Erinnerung gerufen und ihr weiterer Werdegang beleuchtet wird, verzichtet wurde und die Handlung nach Auflösung des Höhepunkts recht zeitnah einen Schluss findet.
Dies ist somit ein Streifen, den man mal schauen kann, doch gerade Horrorfans kommen bei weitem nicht auf ihre Kosten.

Humor: 2/10Action: 4/10Erotik: 2/10
Niveau: 2/10Gefühl: 3/10Musik: 1/10
Spannung: 2/10Gewalt: 5/10Idee: 6/10

Gesamtbewertung: 6/10

Viel Spaß im Kino!

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