Filmkritik: Mein Bester und Ich (Kinostart: 21.02.19)

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Gesehen: #2D #deutsch #synchronisiert #Kino

2011 kam eine der schönsten Dramödien aller Zeiten in die Kinos: „Ziemlich beste Freunde“. Omar Sy in der Hauptrolle zeigte mit seiner natürlichen Art eine meisterhafte Schauspielkunst, die wohl jeden Zuschauer mitgerissen hat. Da diese französische Produktion ein riesiger Erfolg war, jedoch nicht aus den berühmten Hollywoodstudios stammt, haben die Amerikaner sich nun dazu entschieden eine eigene Inszenierung auf den Markt zu bringen. Gleicher oder ähnlicher Plot, andere Schauspieler sollten das Rezept sein die Faszination dieses Meisterwerks dem amerikanischen Publikum nahe zu bringen.

Driss ist ein arbeitsloser junger Mann, der eigentlich nur seine Pflichtbewerbungsgespräche abarbeitet, um weiterhin Unterstützung vom Amt zu erhalten ohne wirklich Interesse an einem Job zu haben. Bei Philippe, ein sehr stark behinderter, gebildeter und reicher Mann, der auf jegliche Unterstützung angewiesen ist, findet Driss überraschenderweise dann doch einen recht hochbezahlten Job. Eigentlich ist Philipps einziger Wunsch zu sterben, weshalb er sich die wohl schlechteste verfügbare Hilfskraft aussucht, die es nur gibt, doch schon bald fasst er neuen Lebensmut.

Fehlende Bildsprache, langweilige Rückblicke und platte Witze zeigen nicht im Ansatz die Faszination, welche vom Originalfilm ausgehen. Besondere Momente werden schnell überspielt, um ständig etwas auf der Leinwand geschehen zu lassen, ohne ihnen die Chance zu geben auf den Zuschauer zu wirken. Oftmals wurde versucht nahe an dem Original zu bleiben und dennoch wurde es nicht geschafft die Gefühle und den Charme zu transportieren.
Diverse Änderungen waren nicht durchdacht, sodass eine zum Teil absurde Story erzählt wurde, die mehr Hollywood ist, als das sie etwas mit der Realität zu tun hätte.
Da Kevin Hart eher für sehr seichte Komödien bekannt ist, war schon im Vorherein klar, dass er seiner Rolle nicht gerecht werden würde. Bryan Cranston hingegen habe ich seine Rolle gut abgekauft und er hätte wohl auch wunderbar in die Originalverfilmung hinein gepasst.
Positiv bewerten möchte ich, dass sich der Film am Zahn der Zeit bewegt und Dinge wie Alexa oder eine hochtechnisierte Dusche, die tatsächlich für eine kleine Schmunzelszene bei mir sorgte, genutzt wurden.
Die Nebenhandlung rund um Driss uns seine Familie wird viel zu beiläufig behandelt. Die Abänderungen bezüglich dieser sind zwar meiner Meinung nach in Ordnung, müssten jedoch deutlicher fokussiert werden.
Logiklücken machten den Film zum Teil unerträglich anzusehen. So bekommt Driss zu Beginn des Films nirgends einen Job, wegen mangelnder Qualifikationen, ist jedoch zum Ende hin auf einmal der Chef eines Unternehmens? Wie soll es bitte dazu gekommen sein? Die Erklärung und Beantwortung dieser Frage wurde völlig offen gelassen.
Zu guter Letzt möchte ich noch die Musikwahl ansprechen. Luduvico Einaudi hat fantastische Musik komponiert und einen Traum von Harmonie geschaffen. Im jetzigen Remake wurden völlig beliebige Songs zusammengeworfen, die versuchten den gleichen Charme und ähnliche Gefühle zu transportieren, dabei jedoch kläglich versagten.

Insgesamt bin ich sehr enttäuscht, dass versucht wird solch eine Element der Filmgeschichte zu kopieren ohne jegliche Idee einer gerechten Realisierung.

Humor: 1/10Action: 0/10Erotik: 1/10Niveau: 1/10
Gefühl: 4/10Musik: 3/10Spannung: 0/10Gewalt: 0/10

Gesamtbewertung: 2/10

Viel Spaß im Kino!

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