Filmkritik: Pets 2 (Kinostart: 27.06.19)

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Originaltitel: The secret life of pets 2
Gesehen: 2D, synchronisiert, deutsch, Kino

Gerade einmal drei Jahre ist es her, dass der erste Teil des unterhaltsamen Tierabenteuers die Kinokassen zum klingeln brachte. Über 875 Millionen US-Dollar schaffte der Film weltweit einzuspielen und sicherte sich in den USA den vierten Platz der erfolgreichsten Produktionen des Jahres 2016. Da war es fast schon klar, dass ein weiterer Teil des eigentlich abgeschlossenen Solofilms folgen musste.
Schon die Originalfassung kann bedeutsame Stars des amerikanischen Kinos aufweisen. Unter anderem verliehen Harrison Ford, Kevin Hart und Tiffany Haddish den süßen Haustieren ihre Stimmen. Die deutsche Synchronfassung brilliert mit einem fast noch größerem lokalen Cast. Jan Josef Liefers als „Max“, Fahri Yardim als „Snowball“, Jella Haase als „Gidget“, Martina Hill als „Chloe“, Dieter Hallervorden in der Rolle des „Pops“ sowie Mario Barth als Mops „Mel“ und Frederick Lau als Dackel „Buddy“, bieten ausreichend Starglamour, um für die nötige Popularität auch hierzulande zu sorgen.

Ein Hund hat zwei Dinge in seinem Leben: seinen Napf und seine Würde. Nimmst du ihm das Eine, verliert er auch das Andere.

Max und Duke leben nun schon seit einiger Zeit in besinnlicher Eintracht zusammen und ihre Besitzerin Katie kümmert sich rührselig um die Beiden. Doch jedes entspannte Leben hat auch irgendwann einmal ein Ende. Katie heiratet ihren Partner Chuck und gemeinsam erwarten sie ein Baby. Während der kleine Junge immer größer wird, wird dieser auch immer aufgeweckter und strapaziert zunehmend die Nerven der beiden Hunde bis ans Äußere. Nach einigen stressigen und anstrengenden Jahren ändert sich jedoch alles. Plötzlich fängt der kleine Mann an die Beiden nicht mehr nur als ein lustiges, sich bewegendes Spielzeug zu sehen, sondern als liebenswerte und treue Aufpasser. Ab diesem Zeitpunkt beginnt vor allem Max den Bub ins Herz zu schließen. Als die gesamte Familie dann einen Ausflug aufs Land plant, kommen aufregende Abenteuer auf alle zu. Nicht nur die beiden Hunden sollen ein komplett neues Leben kennen lernen, …

Die Skepsis über einen zweiten Teil war recht hoch, da schon der erste mit süßen und lustigen Trailer zu überzeugen wusste und filmisch dann recht dürftig ablieferte. Dieses Mal waren die Filmankündigungen sogar noch deutlich besser, was Böses erahnen lies.
Doch weit gefehlt. Eröffnet wird zwar erst einmal mit einer recht überflüssigen Figurenvorstellung, doch macht dies die Produktion zumindest unabhängig vom ersten Teil, welcher absolut nicht als Vorwissen notwendig ist.
Prompt folgen die ersten Szenen aus den Trailern, gespickt mit neuen einfallsreichen Handlungsideen, die den Zuschauer auf einem unterhaltsamen Familienfilm einstellen. Schön ist dabei vor allem, dass die üblichen angedichteten Eigenschaften der einzelnen Tiergattungen deutlich mehr in den Fokus gerückt sind. So wird der Katze die hochnäsige, eingebildete Art zugesprochen, mit der sie den Besitzer regelmäßig zur Weißglut bringt. Glücklicherweise verlieren die Produzenten diese unterhaltenden Geschichten erst gen Ende aus den Augen und fangen an eine tiefergreifende Story zu formulieren, die absolut nicht notwendig gewesen wäre und die Meisten möglicherweise auch gar nicht interessiert.
Sowohl gut als auch schlecht ist die Aufteilung der Handlung auf verschiedene Spielorte gleichzeitig zu bewerten, da somit immer etwas passiert und damit niemals Langeweile entstehen kann. Andererseits werden dabei etwas zu viele Figuren eingeführt, die durchaus etwas für Verwirrung sorgen können, insbesondere bei den Nebencharakteren. Wie schon eingehend erwähnt, hat auch der zweite Teil des tierischen Abenteuers eine starke Besetzung in Bezug auf die Synchronstimmen vorzuweisen.
Zwar fällt es bei solchen Animationsfilmen deutlich einfacher Lippensynchronisation zu erreichen, doch haben die verschiedenen Stimmfarben und die präzise Arbeit der Synchronregie deutlich zu einem hochwertigen und amüsanten Film beigetragen.
Besonders loben und hervorheben möchte ich den Handlungsstrang rund um „Gidgets“ Rettungsmission, welcher absolut hervorragend gelungen ist und für recht viele Lacher sorgte.
Ein wenig vom typischen „Schema F“ ist dennoch zu finden. Wie üblich erlernt die Hauptfigur zu Beginn eine Fähigkeit, die im weiteren Verlauf der Handlung noch sehr wichtig wird. Auch wenn dies deutlich abgeändert wurde, ist dass Schema noch immer klar erkennbar.
Auch das Verlassen der Tierrollen zum Ende hin, stört etwas die sonst recht starke Produktion. Die Vierbeiner werden plötzlich etwas zu stark vermenschlicht und verlieren damit ihren animalischen Charme.
Ein wenig werden auch die Genderrollen verabschiedet, auch wenn dies nur ein absolut kleiner Nebenstrang einer Handlung ist, als der ehrenhafte Superheld plötzlich in Frauenkleidung gezwängt wird und dies überraschenderweise wirklich fabelhaft findet.
Zu guter Letzt bleibt noch zu sagen, dass während des Abspanns noch ein paar kleine Szenen auf euch warten, die durchaus recht amüsant anzusehen sind.

Humor: 9/10Action: 0/10Erotik: 0/10
Niveau: 7/10Gefühl: 6/10Musik: 5/10
Spannung: 2/10Gewalt: 0/10Idee: 8/10

Gesamtbewertung: 8/10

Viel Spaß im Kino!

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