Filmkritik: The sun is also a star (Kinostart: 16.05.19)

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Als Quereinsteigerin veröffentlichte Nicola Yoon im September 2015 ihr erstes Buch, dass inhaltlich an die Krankheit ihrer neugeborenen Tochter angelehnt ist. 20 Jahre lang war sie als Programmiererin für Investment-Management-Firmen aktiv, bis sie es schaffte mit „Du neben mir“ 40 Wochen in der Bestsellerliste der „New York Times best seller for young adult hardcover Books“ sich zu platzieren. Während sie ihr zweites Buch schrieb, wurde im Jahr 2017 „Du neben mir“ als Film adaptiert. Auch ihr zweiter Besteller schaffte es sofort die Studios zu überzeugen eine Verfilmung zu produzieren und so hat es die eigentlich unerfahrene Schriftstellerin geschafft, auch „The sun is also a star“ auf die große Leinwand zu transportieren.

Deus ex Machina

Als Daniel (Charles Melton), ein junger Koreaner der in New York der Yale-Universität beitreten möchte, eines morgens seine täglichen Aufgaben angehen möchte, wird er Zeuge eines Unfalls, verursacht durch einen rücksichtslosen Autofahrer, der prompt vom Unfallort flüchtet. Bei der Flucht biegt er in die nächst gelegene Seitenstraße ab. Natascha (Yara Shahidi), die voller Lebenslust und verträumt wie eh und je, in diesem Moment die Straße überqueren will, wird einen Bruchteil einer Sekunde zuvor zurückgezogen, was ihr vermutlich das Leben gerettet hat. Der aufmerksame und freundliche Helfer war Daniel, der die Gefahr schon früh erkannte und blitzgescheit reagierte. Nach einem kurzen Schockmoment findet Natascha ihre Fassung wieder und dankt ihrem Lebensretter. Beide verstricken sich durch ein wenig Small-Talk in ein ernsthafteres Gespräch in dem sie schnell auf das Thema Liebe zu sprechen kommen. Als eher rational denkender Mensch vertritt Natascha die Meinung, dass Liebe ein nicht messbarer Wert sei und sie an diese nicht glaube, woraufhin Daniel ihr eine Wette vorschlägt. Er ist der Überzeugung, dass er es schafft, dass Natascha in nur einem einzigen Tag sich in ihn verliebt. Skeptisch wie sie ist, geht sie auf die Wette ein, ohne zu ahnen was sie alles erwartet.

Häufig sind alle Teenie-Schnulzen nach dem gleichem “Schema F“ produziert. Zielpublikum sind dabei dann auch Teenager, die sich an den ersten romantischen Herz-Schmerz-Erlebnisse erfreuen sollen. Mit „The sun is also a star“ wurde zwar auch eine romantische Geschichte auf die Leinwand gebracht, die jedoch nicht zwanghaft nach einer Krankheit oder einem konkurrierenden Bad-Guy oder ähnlichem sucht. Durch den Einsatz diverser unüblicher Stilmittel wie die überbelichtete Darstellung diverser Szenen oder viele 360 ° Kameraschwenks schaffen es die Produzenten sich von Anfang an von den normalen Massenproduktionen abzuheben. Zusätzlich wird von Beginn an, ein spannender Konflikt aufgebaut, der zwangsweise dafür sorgt, dass auch das typische Happy End ein wenig umgestaltet werden muss.
Unterhaltsame stimmungsgeladene Musik ist dabei ein wesentliches Mittel.


Zwar sind auch in dieser Produktion immer wieder Momente, die etwas langweilig und eintönig erscheinen, doch wird dies auf sympathische Weise durch unterhaltsame und stimmige Szenen ausgeglichen. Rückblicke werden bewusst kurz und pregnant gehalten sowie die Kennlernphase geschickt durch Zusammenschnitte kompakt gehalten.
Es ist wirklich schön ein gesamtes Liebesleben bestehend aus nur wenigen Stunden zu verfolgen, welches sich sonst in vielen Jahren abspielt.


Always remember to open your heart to destiny.

Immer wieder gibt es wirklich tolle Panoramabilder von New York zu sehen, was den Film auch visuell sehr anschaulich macht. Das Spiel mit den Unschärfen und Nahaufnahmen belebt die Handlung zusätzlich. Eingeleitet und beendet wird das Werk durch eine Erzählstimme, die der Hauptfigur zuordbar ist.
Leider kann hier wieder einmal die Diskussion der Schleichwerbung durch eine sehr markante überflüssige Produktplatzierung aufkommen. Angesichts des positiven Gesamteindrucks ist es unnötig sich darüber gezielt aufzuregen.
Das Ende ist mit einem ausnahmsweise erträglichen Handlungsstrang ausgestattet und rundet den Film angenehm ab.

Insgesamt betrachtet, handelt es sich um einen recht sympathischen Liebesfilm, der viel gute Laune verbreitet. Einige Längen in der Erzählweise bleiben nicht aus und der ein oder andere wird ihn sicherlich auch als zu schnulzig und kitschig bewerten, doch bietet der Twist ein wenig Abwechslung zu sonstigen „0815“-Produktionen.

Humor: 4/10Action: 0/10Erotik: 4/10
Niveau: 6/10Gefühl: 9/10Musik: 7/10
Spannung: 1/10Gewalt: 0/10Idee: 7/10

Gesamtbewertung: 7/10

Viel Spaß im Kino!

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