Filmkritik: After the Wedding (Kinostart: 17.10.19)

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Filmkritik: After the Wedding (Kinostart: 17.10.19): 1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars 2,00 von 5 Punkten, basieren auf 1 abgegebenen Stimmen.

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Gesehen: 2D, OmU, englisch, Kino

2006 wurde der dänisch-schwedische Film EFTER BRYLLUPPET, zu Deutsch NACH DER HOCHZEIT, in die Kinos gebracht. In diesem geht es um ein Familiendrama, bei dem der Protagonist Jørgen ein Waisenhaus finanziell unterstützen möchte und dabei zufällig auf den ehemaligen Partner seiner Lebensgefährtin und Vater seiner Tochter trifft. Bei der Hochzeit der Tochter fällt dann das gesamte Kartenhaus, das zuvor mühsam auf Lügen und Verschwiegenheiten aufgebaut wurde, ganz plötzlich in sich zusammen. Regisseurin des Werks war damals Susanne Bier, die für den Film den Publikumspreis beim Film by the Sea International Film Festival in Niederlande abräumte.

Außerdem bekam das Werk sogar eine Oscar-Nominierung, verlor jedoch gegen den deutschen Gewinner DAS LEBEN DER ANDEREN.
Nun haben sich die Amerikaner in ihrer typischen Manier a la „wir gucken doch keine fremdsprachigen Filme“, über dieses Werk hergemacht und eine US-Fassung gedreht. Dafür wurden namhafte SchauspielerInnen gecastet, wie Julianne Moore (STILL ALICE, FREEHELD – JEDE LIEBE IST GLEICH, GLORIA – DAS LEBEN WARTET NICHT), Michelle Williams (GREATEST SHOWMAN, VENOM, ALLES GELD DER WELT) und Billy Crudup (WATCHMEN – DIE WÄCHTER, SPOTLIGHT, EAT PRAY LOVE).
Wie schon am Cast ersichtlich, wurden für die Neuauflage einfach die Geschlechterrollen ausgetauscht, so dass der wesentliche Storykonflikt nun zwischen zwei Frauen ausgetragen wird.

Ein Remake ohne Überraschungen

Die Geschichte ist daher völlig ähnlich. Isabel (Michelle Williams) lebt in Kalkutta, wo sie sich tagtäglich mit Waisenkindern beschäftigt und ihnen eine neue Familie gibt. Doch ihre Prämisse besteht nicht nur darin ein familiäres Umfeld zu schaffen, sondern auch ein zu Hause anbieten zu können. Für so viele Kinder ist das nicht leicht, und nicht billig!

Um die Kosten stemmen zu können, ist ihre Hilfsorganisation auf Spendengelder angewiesen, solche wie sie Theresa (Juliane Moore) am anderen Ende der Welt gerade vorbereitet zu investieren. Da sie sich jedoch noch nicht ganz sicher ist, wohin diese Gelder fließen sollen, schaut sie sich erst einmal verschiedene Portfolios an und lässt dafür Vertreter der Organisationen vorsprechen.
Widerwillig, aber mit Aussicht auf sehr große finanzielle Unterstützung reist Isabel nach Amerika. Dort wird sie herzlich empfangen und die Chancen für eine Übereinkunft stehen bestens, bis plötzlich sich das Blatt wendet. Sie begegnet ihrem Ex-Mann wieder, der ausgerechnet der Ehemann von Theresa ist.
Welche schmutzigen Geheimnisse werden sich noch offenbaren? Werden die armen Kinder noch in die Freude der finanziellen Zuwendungen kommen?

Trailer AFTER THE WEDDING

After the Wedding vereint zwei sehr unterschiedliche Erzähleben miteinander, die recht eindeutig durch den jeweiligen Schauplatz voneinander abgegrenzt werden können. Zu Beginn wird die Welt in Kalkutta vorgestellt, die voller Emotionalität und Rührseligkeit gezeigt wird und zugleich Freude und Liebe ausstrahlt. Im krassen Gegensatz dazu steht die kalte reiche Welt der Amerikaner, die nicht gerade vor Attraktivität strotzt.

Viel gewollt und nichts gekonnt

Auf diese Art und Weise werden recht unangenehme Stimmungsschwankungen erzeugt, die die Diskrepanz zwischen Armut und Reichtum untermauern sollen.
Dennoch kann die Geschichte, über den ganzen Film hinweg betrachtet, leider nicht überzeugen. Da mittendrin ein vollkommener Handlungswechsel stattfindet, entsteht ein Bruch, den es fast unmöglich ist wieder zu beheben und die Begeisterung der Zuschauer zurück zu gewinnen.
Die Darsteller haben versucht dieses Werk noch zu retten, vor allem Julianne Moore ist jedoch kläglich gescheitert. Seit STILL ALICE schafft sie es nicht mehr aus der leidenden Mutterrolle herauszukommen. Jede gespielte Figur trägt den gleichen deprimierend krankhaften Blick.

Die Grundidee für dieses Werk ist hervorragend, was der damalige Vorgänger auch offenbarte. Leider jedoch wurde daraus kaum etwas gemacht. Vor allem zum Ende hin wird die Handlung immer verworrener und undurchsichtiger, was die gute Laune am Film völlig über Bord wirft. Nicht gerade hilfreich ist da die sehr trübselig, melancholische Stimmung, die mit der Zeit einkehrt und aus einer Lebenskrise zweier Frauen eine komplette Filmkrise werden lässt. Gut begonnen und dann stark nachgelassen, schafft es das Werk somit nicht eine Empfehlung zu erhalten.

Humor: 1/10Action: 0/10Erotik: 1/10
Niveau: 4/10Gefühl: 2/10Musik: 2/10
Spannung: 1/10Gewalt: 0/10Idee: 5/10

Gesamtbewertung: 4/10

Viel Spaß im Kino!

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