Filmkritik: Wenn du König wärst (Kinostart: 18.04.19)

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Originaltitel: The Kid Who Would Be King
Gesehen: 2D, deutsch, synchronisiert, Kino

Die Geschichte von King Artus, der das Schwert Excalibur aus dem Stein zieht und damit der Einzige ist, dem dies gelingt, wurde schon mehrfach adaptiert und verfilmt. Vom berühmten Disney-Klassiker „Die Hexe und der Zauberer“ über „King Arthur“ bis zu einem ansatzweisen Verweis im Marvel-Erfolg „Thor“ hat die Geschichte überall Platz gefunden in unterschiedlichsten Arten erzählt zu werden. Zuletzt fand die Geschichte eine recht moderne Interpretation im „King Arthur: Legend of the Sword“ von Guy Ritchie, in dem Arthur von keinem geringeren als Charlie Hunnam verkörpert wurde. Nun hat der Drehbuchautor und Regisseur Joe Cornish eine weitere Art der Legende produziert, die mehr einer Fortsetzung als einer Neuauflage der Handlung gleicht. Bekannt aus Filmen wie „Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis“ und „Shaun of the Dead“ sowie als Drehbuchautor für „Ant-Man“ war seine Intention aus dieser Legende ein Abenteuer für die gesamte Familie zu schustern.

Alex (Louis Ashbourne Serkis) ist ein ganz normaler Schüler auf einer typisch britischen Schule. Als eher schwächlicher Junge fallen er und sein bester Freund immer wieder Hänseleien älterer Schüler zum Opfer. Während Alex sich immer für seinen Freund einsetzt, wird er immer wieder in Handgreiflichkeiten verwickelt. Als er eines Tages seinen Freund erneut versucht zu beschützen, ist er gezwungen die Flucht zu ergreifen. So schnell wie ihn seine Beine tragen können versucht er zu entkommen. Sein Weg führt ihn dabei auf eine verlassene Baustelle, in der Hoffnung dort Zuflucht zu finden. Als er auf einem Etagenvorsprung nicht mehr weiterkommt, weil er ein Stockwerk in die Tiefe springen müsste, muss er erkennen, dass seine Verfolger die Jagd noch nicht aufgegeben haben. Beim weiteren Rückzug fällt er in die Tiefe und bleibt bewusstlos liegen. Die Jagd findet ein jähes Ende und die Verfolger ziehen sich zurück.
Als Alex aufwacht, sieht er sich benommen um: er ist auf einem Sandhaufen gelandet, der ihn vor weiteren Verletzungen bewahrt hat. Während er sich umschaut, entdeckt er mitten auf der Baustelle einen Stein, aus dem ein seltsamer Griff hervorragt. Neugierig zieht er an diesem und ohne besonders große Mühen bringt er ein Schwert zum Vorschein. Völlig perplex packt er dieses ein und nimmt es mit nach Hause. Während seiner Forschung, was es mit dieser Waffe auf sich hat, erkennt er, dass es sich um das legendäre Excalibur handelt. Von fort an lauern jede Nacht dunkle Mächte und Gefahren auf ihn, die er mit der Hilfe von Merlin (Patrick Stewart und Angus Imrie) dem Zauberer und seinen Freunden bekämpfen muss.

Sehr häufig gab es bereits Filme über die Geschichte Excaliburs und Merlins zu erstaunen, weshalb es leider ein wenig uninteressant geworden ist diese weiter zu verfolgen. Zwar versucht jeder Regisseur, der Story seinen eigenen Stempel aufzudrücken, aber dennoch wirkt die Handlung eher altmodisch und dröge. Das heißt jedoch nicht, dass es sich hierbei um einen schlechten Film handelt. Bereits das Intro gefällt recht gut, da die „Vorgeschichte“ durch einen kurzen animierten Handlungsstrang erzählt wird. Auch die Abwandlung der alten Legende in eine moderne Interpretation, die dennoch auf der alten Geschichte beruht, begeistert. Leider konnte die Produktion ihre Qualität nicht durchgängig halten. Immer wieder gab es Szenen und Momente, die mich sehr positiv überrascht haben, aber eben auch welche, die sehr missglückt sind. So hat mir die Wahl der Schauspieler sehr gut gefallen, ohne Ausnahme! Die Dialoge hingegen waren zumeist eher plump, witzlos und wirkten sehr aufgesetzt. Einzig die Witze von Merlin zündeten gelegentlich und lockerten den Film auf, ebenso wie die Art, in der er die Magie gebrauchen konnte.
Glänzen konnte die Produktion mit sehr guten Effekten. Sowohl die genutzten Zauber als auch die Präsenz der Dämonen waren sehr überzeugend inszeniert. Auch die Vergleiche mit anderen Filmen wirkten sorgfältig ausgewählt und haben ein tollen Unterhaltungswert hinterlassen. So wird das Abenteuer von Alex verglichen mit der Reise von Frodo und Sam aus „Der Herr der Ringe“, mit Harry Potters Leben sowie dem nicht Kennen des Vaters von Luke Skywalker aus „Star Wars“.
Weiterhin möchte ich positiv bewerten, dass an der Lebensmittelindustrie sowie an aktuellen Ereignissen in der Welt Kritik geübt, aber auch auf die Schönheit der englischen Landschaften Rücksicht genommen wird. Etwas schade war es, dass Patrick Stewart nur wenige Auftritte erhielt, obwohl er den Film auf eine ganz spezielle persönliche Art und Weise belebt hat.
Wie schon häufiger, muss an dieser Stelle auch ein Wort über die FSK fallen gelassen werden. Eingestuft wurde der Film mit einer Altersfreigabe ab 6 Jahren. Grundsätzlich ist dies auch nachvollziehbar, da es sich vorrangig um ein Jugend-Abenteuer-Film handelt, der möglicherweise sogar pädagogische Veranlagungen besitzt. Abgesehen davon handelt es sich bei der Produktion jedoch um eine sehr düstere, aufreibende Handlung in der sogar Monster enthauptet werden (ohne Wegblende oder Cut). Zwar ist kein Blut zu sehen, aber dennoch finde ich es sehr fraglich, ob solch eine FSK tatsächlich gerechtfertigt ist?

Insgesamt betrachtet war ich persönlich doch recht positiv überrascht, trotz mehrerer auffälliger Makel. Eine Empfehlung würde ich allen Jugendlichen aussprechen, nicht jedoch jüngeren Kindern.

Humor: 3/10Action: 5/10Erotik: 0/10
Niveau: 3/10Gefühl: 2/10Musik: 3/10
Spannung: 4/10Gewalt: 3/10Idee: 7/10

Gesamtbewertung: 7/10

Viel Spaß im Kino!

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