Filmkritik: Detektiv Conan – The Movie (22): Zero der Vollstrecker (Kinostart: 25.06.19)

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Originaltitel: Detective Conan – The Movie (22): Zero the Enforcer
Gesehen: 2D, synchronisiert, deutsch, Kino

Bereits 25 Jahre existiert die wohl berühmteste Mangareihe des japanischen Zeichners Gosho Aoyama. Seit 1996 wurden bereits mehr als 950 Folgen des detektivischen kleinen Jungen produziert und ausgestrahlt. In Deutschland erfolgte die erste Ausstrahlung erst 2002 und revolutionierte fast im Alleingang die Nachmittagsshow für Kinder auf dem TV-Sender RTL 2. Auf Basis dieses Erfolgs wurden mittlerweile zusätzliche 23 Spielfilme produziert, die immer wieder Rekordzahlen in den japanischen Kinos schreiben. Jährlich steigt die Popularität von Animes auch hierzulande und seit kurzer Zeit schaffen es einige Filme zumindest für vereinzelte Sondervorstellungen auch im deutschsprachigen Raum die Zuschauer von der eigenen Sofalandschaft in die großen Kinosäle zu locken.
Mit dem neusten Abenteuer, welches bereits am 13. April 2018 in den japanischen Kinos startete und dort auch bereits von der Fortsetzung abgelöst wurde, werden bereits Umsatzzahlen von etwa 110 Millionen US-Dollar verzeichnet. Zum Vergleich hat „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ gerade einmal 470 Millionen US-Dollar über die gesamte Zeit weltweit eingespielt und dieser lief für mehrere Wochen in unzähligen Lichtspielhäusern mehr.

Der Siebzehnjährige Schülerdetektiv Shinichi Kudo, der von der schwarzen Organisation vergiftet wurde und durch diesen Anschlag auf die Größe eines Grundschülers schrumpfte, muss als Conan Edogawa getarnt einen neuen großen Fall lösen.
In der neu errichteten Tokyo Summit Hall, in der das diesjährige Gipfeltreffen der großen Mächte stattfinden soll, ereignet sich nur wenige Tage vor dem Event eine massive Explosion. Mehrere Polizisten werden getötet und die Stadt ist erschüttert in Angesicht dieses Terroranschlags. Bei den Krisenermittlungen werden Kogoro Moris Fingerabdrücke am Tatort gefunden. Nach dessen Festnahme liegt es also an Conan zu ermitteln und die Unschuld des schlafenden Kogoros zu beweisen. Dabei muss er besonders ein Auge auf Bourbon werfen, der als Moris Schüler auch im Café Poirot arbeitet, welches sich unter Kogoros Detektei befindet und gleichzeitig agiert er als Agent der Sicherheitspolizei für die er sich verdeckt in die schwarze Organisation eingeschleust hat. Wird Kogoro wieder frei gelassen oder ist die Beweislast zu erdrückend? Und was hat es mit dem Satelliten „Hakuchō“ auf sich?

Im Gegensatz zu den vielen anderen neueren Conan Filmen wurde nun wieder viel Wert auf die klassische Animezeichnung der Anfangsjahre gelegt. Dieser etwas altmodische Stil entfaltet seinen charme vollends und ist deutlich besser als die sehr abstrakt wirkenden animierten Szenen der sonstigen aktuellen Episoden und Filmen.
Auch das klassische Intro wird wieder aufgegriffen, in dem kurz die Vorgeschichte als Abriss zusammengefasst wird und die wesentlichen Figuren eine Vorstellung erhalten. Leider jedoch werden die typischen Erfindungen des Professor Agasas nicht eingeführt, was sonst immer der Fall gewesen ist.
Als Synchronstimmen konnten ebenfalls alle Altbekannten eingesetzt werden, was sehr erfreulich ist, da einige der neuen Stimmen einfach nicht zu den Figuren passen und eine zu hohe Klangfarbe innehaben.
Wie eh und je hat sich der Mangazeichner wieder einen recht spannenden Fall einfallen lassen, der zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Sehr interessant ist er vor allem, weil eine der Hauptfiguren des gesamten Conan Universums selbst ins Fadenkreuz gerät.
Leider jedoch sorgen die diversen neuen Figuren und Institutionen, die eingeführt werden für ordentlich Verwirrung, weshalb es teilweise schwer ist genau zu verfolgen, welche Gedankenführung aktuell aufgegriffen wird und wie die Beweise kombiniert werden.
Ansonsten fließt wie üblich in die Dialoge ein recht netter, zum Teil auch flacher, aber doch amüsanter Humor ein, der die Stimmung ein wenig hebt. Leider wird immer mehr auf alte Scherze verzichtet, die insbesondere die Figur von Kogoro Mori ausgemacht haben.
Recht unterhaltsam zu verfolgen ist die technische Modernisierung und Entwicklung, die sich im Verlauf der Reihe ergibt und das Geschehen ständig am Zahn der Zeit hält.
Immer wieder treten kleinere Logikfehler auf, die jedoch getrost vernachlässigt werden können, angesichts der Komplexität der gesamten Kriminalhandlung.
Der Abspann, in und nach dem noch einiges gezeigt wird, macht deutlich die extreme Detailgenauigkeit beim „zeichnen“ der virtuellen Umgebung. Viele Gebäude und Ortsteile, die im Film gezeigt wurden, werden mit einer Drohne noch einmal in der Realität überflogen und schlussendlich gezeigt, bevor ganz zum Schluss noch einmal ein animiertes Ende folgt.
Dabei ist besonders beeindruckend, wie es die Macher geschafft haben noch einmal ein wenig Handlung zu erzählen ohne jegliche Nutzung von Sprache und Geräuschen.

Insgesamt zeigt sich also ein recht guter Anime, der im gesamten Conan-Universum trotzdem eher durchschnittlich abschneidet. Für die weitere Serienhandlung ist dieser Film nicht notwendig, aber es lohnt sich dennoch ihn zu schauen.

Humor: 4/10Action: 5/10Erotik: 1/10
Niveau: 7/10Gefühl: 4/10Musik: 3/10
Spannung: 6/10Gewalt: 3/10Idee: 8/10

Gesamtbewertung: 6/10

Viel Spaß im Kino!

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