Filmkritik: Godzilla 2: King of Monsters (Kinostart: 30.05.19)

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Gesehen: 2D, synchronisiert, deutsch, Kino

Bereits eine wirklich lange Filmgeschichte liegt dem zweiten Teil der Neuauflage des Godzilla-Universums zugrunde. Ganze 41 Filme handeln von dem Monster, dass die Erde rettet und seinen verfeindeten Geschöpfen stets Einhalt gebietet. Da ist es schwer den Überblick zu behalten, welcher der Teile bereits bekannt ist und welche nicht.
Klar ist, dass die Ursprungsgeschichte aus dem japanischen stammt und zusammengesetzt wurde aus den Wörtern Gorilla (jap. ゴリラ, Gorira) und Wal (jap. 鯨 (クジラ), Kujira), die auf den Lebensraum sowie seine Größe und Leistung anspielen. Als 1954 der erste Film veröffentlicht wurde, entstand die erste Filmreihe des Monsters, in der fast jährlich eine neue Produktion den Markt erreichte. Diese Filme fanden 1975 ihr Ende mit „Die Brut des Teufels, Konga, Godzilla, King Kong“ und bildet insgesamt die Shōwa-Reihe. Es folgten die Heisei-Reihe, Millennium-Reihe sowie eine derzeit unbekannte vierte Reihe, die 2016 mit „Shin Godzilla“ begann. Auch ein paar Animationsfilme wurden gedreht sowie aktuell die US-amerikanischen Verfilmungen, die sich ebenso wie die japanischen, großer Beliebtheit erfreuen. Die amerikanischen Produktionen greifen die Ursprungsstory aus Japan auf und setzen diese in einen neuen Zusammenhang und eine moderne Umsetzung.

Manchmal können wir unsere Wunden nur heilen, indem wir mit den Dämonen Frieden schließen, die sie verursacht haben.

Ken Watanabe in der Rolle des Dr. Ishiro Serizawa


In einer Welt, in der übermächtige Titanen auf der Erde leben und in Laboren der Regierung versteckt und zurückgehalten werden, gibt es immer auch Menschen, die die Weltordnung anders interpretieren und die Freiheit dieser Lebewesen fordern. Alan Jonah (Charles Dance) ist ein solcher Öko-Terrorist, der mit Hilfe der Wissenschaftlerin Dr. Emma Russell (Vera Farmiga) die Welt verändern möchte. Sie hat ein spezielles Bio-Sonar-System entwickelt, über das auch die übermächtigen Monster kommunizieren. Auf diese Weise kann sie die Kreaturen beeinflussen. Stückweise erwecken die beiden ein Monster nach dem Anderen mit dem Ziel den Parasiten Mensch zu dezimieren und damit ein biologisches Gleichgewicht zu erzeugen, welches durch die Vorherrschaft des nahezu unsterblichen Menschen aus dem Gleichgewicht geraten ist. Doch das die Erweckung boshafter Bestien, die jegliche Stärke der Menschen um ein Vielfaches übersteigt, keine gute Idee ist, wird den Protagonisten erst viel zu spät klar.

Wir haben die Büchse der Pandora geöffnet und die lässt sich nun nicht mehr schließen.

Charles Dance in der Rolle als Alan Jonah

Relativ nahtlos schließt der zweite Teil an den ersten an. Durch eine Einführungssequenz, die an den ersten Teil erinnert, wird die Handlungsbasis noch einmal kurz umrissen und der Zuschauer durch das erzitternde Kino, verursacht durch das Aufstampfen des mächtigen Urzeit-Riesen, wunderbar eingestimmt.
Leider jedoch mangelt es dem Film an allem. Die Geschichte ist eher belanglos und an sich auch zweitrangig, da natürlich alle nur Kämpfe zwischen Godzilla und den Menschen beziehungsweise zwischen Godzilla und anderen legendären Monstern sehen will. Leider wurde jedoch trotzdem zu viel auf den Punkt Storyline wert gelegt und versucht eine Parallelgeschichte zu erschaffen, die auch als Familiendrama gedeutet werden könnte. Dies ist leider sehr unpassend und uninteressant für das Zielpublikum. Insbesondere im finalen Kampf wird immer wieder die Geschichte der Familie favorisiert, doch möchte dies niemand sehen. Wer sich den Film ansieht erwartet eine epische Schlacht in allen Einzelheiten des einzigartigen Godzillas. Symptomatisch ziehen sich die Probleme durch den ganzen Film. Massenhafte Ortswechsel und kleinere Zeitsprünge verwirren den Konsumenten und wirken eher als verzweifelte Suche nach zeitfüllendem Material.
Auch die ständige Hell-Dunkel-Wechsel erhöhen das Unterhaltungsgefühl kein bisschen, sondern wirken eher störend als nützlich. Ein Film in völliger Dunkelheit wäre natürlich auch keine sinnvolle Lösung, da in der heutigen Zeit einfach zu viele Produktionen darunter leiden und zum Teil auch daran scheitern.
Auch das Drehbuch liefert keine bemerkenswerten Aspekte, die die Qualität des Films verbessern würden. Unzählige Witze kommen einfach nicht an und sind selbst unter dem Niveau von dämlichen Macho-Sprüchen.
Doch natürlich ist nicht alles schlecht an dem Film. Imposante Bilder sind ebenso vorhanden wie umwerfende CGI-Effekte (die nicht alle gut gelungen sind) und brutaler, hemmungsloser Gewalt und Action. Ein paar kleine Twists sind gut erzählt und bringen Unterhaltung in die Handlung. Und wer nach der Spieldauer noch nicht genug von dem Film hat, sollte einfach sitzen bleiben, denn nach dem Abspann wird noch einmal eine kurze Szene gezeigt.

Dennoch bleibt ein recht langweiliger und einschläfernder Rückblick auf einen Film, der zwar die Actionherzen erfreut und besänftigt, trotzdem jedoch von keinerlei größerer Qualität zeugt.

Humor: 1/10Action: 7/10Erotik: 0/10
Niveau: 2/10Gefühl: 2/10Musik: 4/10
Spannung: 2/10Gewalt: 4/10Idee: 5/10

Gesamtbewertung: 5/10

Viel Spaß im Kino!

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