Filmkritik: Little Monsters (Kinostart: 29.08.19)
Wie hat Dir der Film gefallen?
Gesehen: 2D, deutsch, synchronisiert, Kino
Nachdem in diesem Jahr bereits schon eine amüsante
Horrorkomödie mit Zombies in die Kinos gekommen ist („Anna und die Apokalypse“),
war die Vorfreude auf „Little Monsters“ recht groß, denn diese Sparte bietet
mal ein wenig Abwechslung von den immer gleichen ernsten oder übertriebenen
Filmen, die jede Woche auf den Markt geschmissen werden. Mit dieser Art von
Unterhaltung ist es möglich völlig alberne Situationen zu kreieren, die für
jede spätere Wertung uninteressant sind, da sie vollkommen der Fiktion
entstammen und nur dafür gedacht sind mit dieser Art von Unrealismus
humoristisch zu spielen. Dabei werden häufig recht unbekannte und neue
SchauspielerInnen gecastet.
Im Fall der männlichen Hauptrolle trifft dies hier auch zu, wogegen die
weibliche Protagonistin, Lupita Nyong’o, schon Erfahrungen in vielen
namenhaften Produktionen sammeln konnte, unter anderem „12 Years a Slave“, „Star
Wars: Die Mächte des Schicksals“, „Star Wars: Die letzten Jedi“ und zuletzt
auch „Black Panther“ sowie in der Hauptrolle bei „Wir“.
In diesem Film tritt Nyong’o in die Rolle einer Grundschullehrerin, die
vollkommen besorgt und mütterlich sich um ihre Schützlinge kümmert. Hilfe,
soweit man das so nennen kann, erhält sie von dem vollkommen trotteligen und
verantwortungslosen Dave (Alexander England), der sein Leben eher wie eine
wilde Party bisher betrachtet hat und auf den ersten Blick sich Chancen bei der
sehr attraktiven Lehrerin ausrechnet. Wie gut, dass gerade eine Klassenfahrt
ansteht und die zweite Kinderbetreuung plötzlich erkrankt. Das bringt
ausreichend Möglichkeiten sich der Dame zu nähern. Wenn da nicht diese
Zombieapokalypse wäre und Miss Caroline plötzlich nur noch Augen für die
Sicherheit der Kinder hätte und sich dann auch noch der eklige Teddy McGiggle (Josh
Glad) dazwischen drängt.
Viel gibt es leider nicht zu dem Filmchen zu erzählen. Man erhält ein wenig was
anderes, als man erwartet. In vielen Szenen nimmt sich der Streifen zu ernst
und verliert damit den Charme einer Zombie-Komödie. Andererseits macht genau
diese Ernsthaftigkeit das Werk aus, denn eigentlich ist dies eher ein
Gedankenspiel nach dem Motto: „Was wäre, wenn bei einem ganz normalen
Schulausflug plötzlich ein Zombieangriff stattfinden würde?“ Diese Frage wurde
hiermit bestens beantwortet, denn die Protagonistin hat stets den emotionalen
Zwist verkörpern können zwischen der eigenen Angst und der Sorge um ihre
Schützlinge. Somit sollte beim Genre eher von Zombie-Drama die Rede sein, was
nicht weniger eine spannende Kombination ist.
Deswegen gibt es aber trotzdem immer wieder etwas zu lachen. Regelmäßig werden
nette Sprüche oder unsinnige Handlungen eingebaut, die die Atmosphäre wieder
auflockern.
Die Figur von Alexander England wirkt teilweise sehr unsympathisch und zum Teil
sogar nervig. Ausgeglichen wird dies jedoch von der äußerst starken Lupita
Nyong’o, die mit viel Leidenschaft und Freude bei der Sache war und förmlich
aufging in ihrer Rolle. Insbesondere weil diese ein spannende Verschiebung der
klassischen Geschlechterrollen beherbergte. So musste sie stets die mutigste,
stärkste und engagierteste Figur spielen, während ihr männlicher Schauspielpartner
verängstigt in der Ecke saß und mit der Situation nicht fertig wurde.
Manchmal wird die Handlung tatsächlich ziemlich krank, insbesondere als eine
der Figuren ein Zombiekind beißt und es quasi zerfleischt.
Technisch gibt es sowohl ein paar gut inszenierte Bilder, viel wirklich
unterhaltsame und eingängige Musikstücke, auch aus der aktuellen Musikwelt,
sowie einige nette Effekte und wunderbare Maskenbilder.
Insgesamt also ein ganz netter Zombiefilm ohne großes Spektakel und mit etwas
weniger Humor, als man es erwartet hat.
Humor: 5/10 | Action: 5/10 | Erotik: 1/10 |
Niveau: 2/10 | Gefühl: 4/10 | Musik: 8/10 |
Spannung: 3/10 | Gewalt: 7/10 | Idee: 6/10 |
Gesamtbewertung: 7/10
Viel Spaß im Kino!