Filmkritik: Synonymes (Kinostart: 05.09.19)

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Gesehen: 2D, französisch, OmU, Kino

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Und wieder einmal zeigte Dieter Kosslick, ehemaliger Zeremonienmeister der Berlinale, ein feines Händchen für Filme, die die Welt nicht braucht und dennoch im Kunstsektor der heutigen Kinolandschaft hoch gehandelt werden. Gerade denkt man, dass die israelischen Filme sich langsam mausern und im internationalen Vergleich deutlich zulegen, da kommt ein solches Werk heraus, welches den Ruf wieder völlig zu Boden reißt.
Nadav Lapid heißt der Missetäter, der in Tel Aviv geboren ist und später nach Frankreich umsiedelte und dort seine Filmkarriere begann und nun für dieses Werk verantwortlich ist. Mittlerweile finden sich acht Filme in seiner Vita wieder, unter anderem die recht erfolgreichen „The kindergarten teacher“ und „Policeman“.
Laut Lapid ist die Geschichte in „Synonymes“ durch sein eigenes Leben beeinflusst und spiegelt einige Aspekte seiner damaligen Empfindungen wider, die er durch seine Einreise nach Europa erlangte. Insbesondere die Eröffnungsszene, in der die Hauptfigur Yoar völlig am Ende des Seins dahinvegetiert und nah am vollkommenen Abgrund steht, ist sehr dem Leben von Lapid nachempfunden, der ebenfalls völlig Mittellos nach Paris reiste und dort um das nackte Überleben kämpfte.

Im Prinzipß ist damit auch schon der gesamte Plot des Films erzählt, denn Yoar (Tom Mercier) will eigentlich nur versuchen seine alte Heimat hinter sich zu lassen und gibt alles dafür ein eingefleischter Franzose zu werden. Nachdem der alleinige Start jedoch misslang, versucht er es nun mit der Hilfe des Pärchens Emile (Quentin Dolmaire) und Caroline (Louise Chevillotte), die ihn zufällig vor dem sicheren Tod gerettet haben. Mit recht obskuren Ideen versuchen sie dem armen Geschöpf Yoar zu helfen nicht nur seine Staatsbürgerschaft los zu werden.

Von Beginn an zeichnet sich eine recht eigenwillige Szenerie ab. In kürzester zeit wird klar, dass der Protagonist ein eingewanderter Israeli ist. Nicht klar jedoch wird, warum er sich in einer völlig leeren Wohnung, fast schon ein Luxusloft, befindet und dort ganz und gar ohne Kleidung herumläuft und dann in kürzester Zeit ihm auch noch sein Schlafsack gestohlen wird.
Generell verdienen es manche Filme einfach zu Beginn eine gesamte Einleitung in die Geschichte zu bekommen, damit man nicht ziellos eine Story sucht, um diese dann auch noch bewerten zu können. Ist die Handlung schon vorher bekannt, so ist es bei solchen Produktionen viel einfacher den Gedankengang des Autors zu folgen und verstehen, was er womit ausdrücken möchte.
Mehrfach im Film wird die Setaustattung völlig übertrieben oder auch untertrieben. Doch das fällt zum Teil nicht mal auf, da die Kameraführung so grottig schlecht und wackelig ist, dass nicht immer alles im Bild erkennbar ist.
Mit der Zeit wir die Geschichte recht eintönig und langweilig, da absolut keine Spannungsspitzen auffindbar sind. Immer wieder wir mit bereits angesprochenen Übertreibungen gearbeitet, die bis zu einem gewissen Grad ein probates Mittel darstellen, doch hier einfach zu sehr den Verlauf prägen.
Gehalten in drei Sprachen ist es teilweise etwas verwirrend dem Ganze zu folgen.
Das Werk lebt von der Sexualisierung des Menschen, in dem Fall unüblicherweise mal vor allem die des Mannes, der in zum Teil sehr unansehnlichen Posen verschiedenste Handlungen verübt, die nicht unbedingt gezeigt werden müssen.
Nicht nur einmal kommt da die Frage auf: „Ist das Kunst oder kann das weg?“
Gefühlt unendlich zieht sich die Handlung ohne wesentlichen Sinn und Verstand. Irgendwann möchte man die Leinwand nur noch anschreien: „Ja, ich habe verstanden, wie beschissen es ist, arm zu sein in einer der teuersten Städte Europas.“ Somit wieder mal ein aktuell typischer Berlinale Gewinner!

Humor: 0/10Action: 0/10Erotik: 3/10
Niveau: 2/10Gefühl: 2/10Musik: 2/10
Spannung: 0/10Gewalt: 0/10Idee: 1/10

Gesamtbewertung: 1/10

Viel Spaß im Kino!

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