Filmkritik: Submission (Kinostart: 19.09.19)

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Filmkritik: Submission (Kinostart: 19.09.19): 1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars 3,00 von 5 Punkten, basieren auf 1 abgegebenen Stimmen.

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Gesehen: 2D, OV, englisch, Kino

Erneut in diesem Jahr ist einer der ganz Großen seines Werks auf der Leinwand zu sehen. Nach dem riesigen Netflix-Flop „Silence“ im Frühjahr 2019, versucht sich der Altmeister Stanley Tucci nun wieder an einer etwas realeren und dramatischeren Geschichte.
An seiner Seite spielt die noch junge Addison Timlin, die immer wieder in verschiedenen kleineren Rollen sowohl in Filmen als auch Serie wie LAW & ORDER oder CALIFORNICATION zu sehen ist. Gegenwärtig sind drei ihrer Projekte im Status der Veröffentlichung beziehungsweise vor kurzem veröffentlicht wurden. „Submission“ zählt da eher nicht hinein, da die Weltpremiere bereits vor über zwei Jahren, am 19. Juni 2017, in Los Angeles stattfand. Die deutsche Veröffentlichung erfolgt nun also erst in diesem Jahr.
Der Film basiert auf dem Buch „Blue Angel: A Novel“ aus dem Jahr 2000 von Francine Prose.
Richard Levine tritt erstmalig als Regisseur auf und hat zuvor in kleineren Produktionen als Schauspieler mitgewirkt. Die erfahrenste Seele am Set ist und bleibt somit Stanley Tucci.

Writing is better than anything. It is better than sex.

Als Professor an einer Universität und gleichzeitig Schriftsteller verdient Ted Swenson (Stanley Tucci) seine täglichen Brötchen. Rundum zufrieden ist er dabei nur mit seinem Familienleben, seiner glücklichen Partnerschaft und einer ausgewachsenen Tochter. Er genießt es auch mit seinen Studenten über deren selbstverfasste Geschichten und Novellen zu diskutieren, auch wenn immer wieder Studenten dabei sind, die vollkommenen Unsinn von sich geben. So ganz zufrieden ist er mit dieser Anstellung jedoch nicht, viel lieber würde er einzig und allein als bekannter Schriftsteller seine Karriere weiterführen. Als eines Tages die Studentin Angela Argo (Addison Timlin) auf ihn zukommt, stellt er fest, dass sie ein enorm großes Talent als Poetin besitzt. Doch Angela zweifelt an dieser Begabung. Stück für Stück schreibt sie ein Kapitel nach dem Anderen einer umfassenden Novelle und lässt ihren Professor stets dessen Qualität checken, dem es dabei jedoch regelmäßig die Schamesröte ins Gesicht treibt.
Die Geschichten werden immer romantischer, erotischer und auch sexueller, was dem Professor nicht entgeht. Es entsteht eine intensive Beziehung der Beiden, in der Angela versucht ihren Professor zu betören. Ted jedoch widersteht lange Zeit, bis er sich auf einmal mitten in dem Schlafzimmer der Studentin wiederfindet und sie ihn bis hin zur gemeinsamen ansatzweisen sexuellen Handlung umgarnt. Dies ist für ihn als Professor natürlich eine absolute Katastrophe.
Doch wie soll es nun weiter gehen? Erzählt er es seiner Frau und Tochter?

„Submission“ ist ein recht ruhiger Film, der reichlich Diskussionsstoff parat hält. Wollte der Protagonist genau diese Konfliktsituation und ist somit selbst schuld? Ist hier eine Grenze zu ziehen zwischen seinen Ansichten als Professor und als Mann? Ist er das Opfer oder der Täter oder vielleicht nichts von beidem?
Bis es jedoch überhaupt zu diesen Fragen kommt, wird nur sehr langsam ein Spannungsbogen aufgezogen, der den Zuschauer zwar bei der Sache hält, jedoch auch etwas zu zögerlich voranschreitet. Trotz recht gut geschriebener Dialoge ist der Film auch sehr Dialoglastig, was ebenfalls das Filmerlebnis etwas schmälert.
Sound- und Bildtechnisch gibt es nichts besonderes zu berichten, außer das kurzzeitige Einblenden der Handlung der niedergeschriebenen Geschichte der Protagonistin in inszenierter schauspielerischer Form, welches über den gesamten Film hinweg immer wieder geschieht.
Während zu Beginn die Stimme von Stanley Tucci als Off-Stimme fungiert und in den Film einleitet, wechselt dies später auf die Stimme von Addison Timlin, die die geschriebenen Novellen-Auszüge vorliest.
Die zwei recht sympathischen Darsteller haben eine ganz passable Arbeit abgeliefert, wobei Tucci wieder einmal weit hinter seinen eigentlichen Möglichkeiten bleibt.
Die Nebendarstellerin Kyra Sedgwick, die zwar nur einen kleinen und kurzen Auftritt zu verzeichnen hat, kann mit einem hervorragend vorgetragenen Monolog absolut überzeugen.
Das große Problem des Films ist, dass ich persönlich ihm die ganze Handlung nicht recht abkaufe. Zum einen lässt sich Tucci viel zu schnell und viel zu einfach durch eine belanglose Situation verführen, zum anderen verkörpert er nicht einmal den Ansatz von Verzweiflung als sein gesamtes Leben plötzlich zu Bruch geht. Die Story ist zudem vollkommen vorhersehbar und wirkt nur bedingt innovativ, was wohl auch schwer möglich ist, angesichts der Tatsache, dass der Film auf einem Buch basiert.
Das Werk ist geprägt von viel Sinnlichkeit und Erotik sowie sexueller Lust, weshalb der Film wohl eher nicht so geeignet für jüngere Zuschauer sein dürfte.
Diese amerikanische Produktion ist somit ein seltsames Wirrwarr von Emotionen und intriganten Machenschaften, die auf simpelste Art und Weise dem Zuschauer nah gebracht werden. Ein gewisser Unterhaltungsfaktor ist gegeben, vor allem durch den sanft eingestreuten Humor und es gibt eine wirkliche starke Diskussionsgrundlage.

Humor: 6/10Action: 0/10Erotik: 5/10
Niveau: 4/10Gefühl: 5/10Musik: 5/10
Spannung: 1/10Gewalt: 0/10Idee: 6/10

Gesamtbewertung: 6/10

Viel Spaß im Kino!

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