Filmkritik: Die Wurzeln des Glücks (Kinostart: 05.09.19)

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Filmkritik: Die Wurzeln des Glücks (Kinostart: 05.09.19): 1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars 3,00 von 5 Punkten, basieren auf 1 abgegebenen Stimmen.

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Originaltitel: Holy Lands
Gesehen: 2D, OmU, Kino

Sonny Corleone ist zurück, doch diesmal nicht als schmieriger Mafiosi, sondern als Schweinehirte in Israel. James Caan, der diese legendäre Figur aus vergangen Zeiten verkörperte, hat den Höhepunkt seiner Filmkarriere schon lange überwunden und trotzdem ist es wunderbar ihn noch in aktuellen Produktionen zu erblicken, auch wenn diese immer spärlicher werden. Während Caans große Zeit nun also nahezu beendet ist, startet sein Schauspielkollege Tom Hollander noch immer richtig durch. Wohlgemerkt handelt es sich hierbei nicht um den Senkrechtstarter Tom Holland, der mit seiner Rolle im Marvel-Universum derzeit für große Aufregung sorgt. Mr. Hollander hat sich vor allem einen Namen gemacht durch Auftritte in „Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat“, „Alles eine Frage der Zeit“, „Tulpenfieber“ und zuletzt „Bohemian Rhapsody“.

Das Judentum ist keine Religion des Glaubens, sondern des Hinterfragens.

In dieser belgisch israelischen Koproduktion erzählt Amanda Sthers mehr oder weniger zwei verschiedene Geschichten. Zum einen über den etwas seltsamen Amerikaner Harry Rosenmerck (James Caan), der sein altes Leben hinter sich gelassen hat und nun als atheistischer Schweinezüchter sein Rentenleben im heiligen Land Israel direkt in Nazareth genießt. Damit stößt er jedoch auf einige Kritiker, dass die Zucht und Tötung von Schweinen auf heiligem Land ein Angriff an die vorherrschende Religion darstellt. Während Rabbi Moshe (Tom Hollander) mit diesem Problem zu kämpfen hat, bricht in einem ganz anderen Teil der Welt und damit in der zweiten erzählten Geschichte, das Leben für Monica zusammen, die eine Hiobsbotschaft erhält und gleichzeitig das Verhältnis zur eigenen Tochter wieder in Ordnung bringen muss. Monica ist die Ex-Frau von Harry und beide ringen um die Aufmerksamkeit ihrer Tochter.

Ebenso wie es zwei recht unterschiedliche Geschichten gibt, die größtenteils unabhängig voneinander nebenherlaufen, gibt es auch zwei recht verschiedene Qualitätsstufen der Erzählweise. So ist die eigentliche Hauptgeschichte rund um Israel ansatzweise vergleichbar mit einer schönen Terrance Hill und Bud Spencer Story, bei der sich die Protagonisten gegenseitig immer wieder provozieren und auf leicht humoristische und dennoch strikte Art einen Konflikt beseitigen und schließlich doch freundschaftlich Seit an Seit stehen und den jeweils anderen gänzlich zu schätzen wissen. Diese Story ist recht amüsant und hält einige Schmutzler bereit. Auch ein paar Ähnlichkeiten zu „Ein Mann namens Ove“ lassen sich identifizieren.
Dem entgegen steht die zweite Geschichte, die eher ein langweiliges und recht deprimierendes Drama darstellt und somit immer wieder einen starken Kontrast bildet. Dieser ist jedoch nicht ausschließlich negativ. Zum Teil ist der drastische Stimmungswechsel sogar recht angenehm und sorgt für ein wenig Abwechslung.
Abgesehen von diesen zwei Storyebenen, werden starke Stilmittel eingesetzt, die den Film prägen. So umgarnt eine künstlerisch inszenierte Theater- bzw. Tanzaufführung die gesamte Handlung und wird immer wieder aufgegriffen. Die einzelnen Elemente dieser Darstellung sind gleichzusetzen mit einer Aktaufteilung des Films, die gleichzeitig kategorisiert wird.
Auch eine Off-Stimme findet in dem Werk immer wieder Platz und trägt hochgradig lyrische Brieftexte vor, die sich die einzelnen Protagonisten gegenseitig verfassen.
Für mich etwas unverständlich ist ein deutlicher Drehbuchfehler, da keine konkrete Zeit angegeben wurde, in der der Film spielt, die technische Ausstattungen der Protagonisten auf die ungefähre Gegenwart hinweist und dennoch zwei der Figuren im Kino sitzen und dabei 3D-Brillen nutzen, die seit gut einem Jahrzehnt keinerlei Beachtung in Kinos mehr finden. Aus meiner Perspektive somit eine völlig alberne Szene. Ein Kollege jedoch hat den Hinweis geliefert, dass hier der Fokus eher auf den, in der Szene benannten Tätigkeiten liegt, die die Schauspielerin bereits in anderen Filmen ausgeübt haben soll. Hierzu verweise ich jedoch eher auf euren eigenen Wissensschatz oder andere Kritiker, die sich mit diesem Zusammenhang besser auskennen als ich.  
Zu guter Letzt ist wohl noch erwähnbar, dass der musikalische Einsatz recht eingeschränkt war und die Stimmung vorrangig durch die Bilder und Dialoge beziehungsweise Off-Erzählungen erzeugt wurde.
Insgesamt zeigt sich hier also ein recht guter Film, den man mal gesehen haben kann, jedoch keines Wegs die Welt bewegen wird.

Humor: 4/10Action: 1/10Erotik: 1/10
Niveau: 6/10Gefühl: 3/10Musik: 3/10
Spannung: 1/10Gewalt: 1/10Idee: 6/10

Genrebewertung: 6/10     Gesamtbewertung: 6/10#

Viel Spaß im Kino!

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