Filmkritik: Paradise Hills (Kinostart: 29.08.19)

0

Wie hat Dir der Film gefallen?
Filmkritik: Paradise Hills (Kinostart: 29.08.19): 1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars 4,00 von 5 Punkten, basieren auf 1 abgegebenen Stimmen.

Loading...

Gesehen: 2D, synchronisiert, deutsch, Kino

Nach DISCO INFERNO ist PARADISE HILLS erst der zweite Film, den Alice Waddington durch ihre Regiearbeit betreut hat. Ihr erster Film war bereits sehr erfolgreich und wurde auf unzähligen Filmfestivals ausgestrahlt.
Insgesamt waren es 63 Festivals, unzählige Nominierungen und letztlich auch mehrfache Siege, die das Werk einfahren konnte.
Der Cast besteht sowohl aus bekannten als auch unbekannten SchauspielerInnen, was eine angenehme Mischung und Abwechslung in den Film hineinbringt. So hat sich die noch junge Emma Roberts vor allem einen Namen mit ihren Hauptrollen in NERVE und WIR SIND DIE MILLERS gemacht. Doch ihre Karriere begann schon deutlich früher. Bereits mit 10 Jahren hat sie in einem Kurzfilm (BIGLOVE mitgewirkt sowie den Produktionen BLOW und AMERICAN’S SWEETHEARTS, alles im gleichen Jahr. Daher bleibt es spannend, was wir von dieser Schauspielerin noch zu erwarten haben.
Dementgegen steht das Hollywood-Sternchen Milla Jovovich, die sich zwischenzeitlich an Musikproduktionen versuchte, doch immer wieder in die Filmbranche zurückkehrt. Vor allem ist sie wohl als außerirdische Lebensform in DAS FÜNFTE ELEMENT bekannt, wo sie zusammen mit Bruce Willis den Planeten rettet. Später wurde sie dann Hauptdarstellerin einer ganzen Reihe und bekämpft fast schon im Alleingang die Umbrella Corporation in den RESIDENT EVIL-Filmen.

Paradise Hills Trailer

Im hiesigen Fantasy-Drama wacht Uma (Emma Roberts) in einem recht skurrilen rundum verschlossenen Raum auf. Empfangen von zwei Männern, die ihr das Frühstück bringen, läuten bei ihr die Alarmglocken, dass hier etwas nicht stimmen kann. Doch ihre anschließende Flucht bringt ihr leider nichts ein, denn schnell stellt das junge Mädchen fest, dass sie sich auf einer Insel befindet und das nächste Ufer nicht einmal ersichtlich scheint.
Als sie sich ihrem Schicksal hingibt, lernt sie die Insel näher kennen. Paradise, so der Name der Lokalität, ist ein Therapiezentrum für emotionale Heilung. Mädchen werden hier erzogen und angepasst, damit sie in ihrem richtigen Leben in der Zivilisation perfekt in ein von der Umwelt vorgegebenes und gewünschtes Motiv passen. Dieses Zentrum wird von der Herzogin (Milla Jovovich) geführt. Doch dass Unbehagen lässt Uma nicht los. Sie soll vorbereitet werden auf die Hochzeit mit einem reichen, aber ekligen Typen. Doch ihr kleines Geheimnis, eine Liebschaft zu einem bürgerlichen jungen Mann, lässt sie hoffen und den Ehrgeiz aufbringen einen Weg zu finden irgendwie von diesem Ort zu fliehen. Doch wird sie dies auch schaffen? Trügt vielleicht der Schein doch mehr als erwartet?

Schon nach wenigen Spielminuten ist klar, dies ist kein normaler typischer Spielfilm. In extravaganten Kleidern und herrlich ausgeschmückten Räumen sowie einer lieblich beruhigenden Kulisse spielt die Story und dabei ist nicht ganz klar in welchem Jahrhundert sich der Zuschauer überhaupt befindet oder es sich hier vielleicht sogar um ein Paralleluniversum handelt?! Im ersten Moment wirken die Garderoben der Figuren und die Set Ausstattung wie ein Hinweis auf das Barock, doch einmal kurz wird ein Auto, betrieben mit einer Art Düsenantrieb, eingeblendet, welches sich wie ein Hoverboard fortbewegt und knapp über dem Boden schwebt. Somit befinden wir uns wohl eher im 21. oder gar 22. Jahrhundert.
Dazu kommt eine verwirrende Story, die erst zum Ende hin anfängt, klarer zu werden. Lange versucht Waddington den Zuschauer im Unklaren zu lassen und Informationen zu verheimlichen. Dabei entstehen jedoch auch der ein oder andere kleine Fehler.
Lange Zeit zieht sich die Geschichte einfach nur so hin ohne wirklich klarer zu werden oder auf den Punkt zu kommen und die spärliche Fütterung mit kleinen Informationsfetzen sorgt zum einen dafür, dass die erste Stunde des Films völlig uninteressant und nicht erwähnenswert bleibt, andererseits aber auch für einen guten, gezielten Spannungsaufbau, der bis fast zum Schluss bestand hat.
Man wird also mehr oder weniger in eine fertige Welt hineingeworfen, ohne sie jedoch erklärt zu bekommen.
Die grundsätzliche Idee des Films ist irgendwie genial. Kennt ihr das, wenn ein Film begeistert und man kann kaum erklären wieso? Genau dies geschieht hier. Die abstrakte Geschichte zusammen mit vielen eintönigen und dann doch wieder farbenfrohen Elementen sowie einem recht guten Schauspielerensemble, hat auf eine ganz seltsame Art verzaubert und fast schon etwas Märchenhaftes, wenn man sich moderne Märchen im Vergleich anschaut, wie zum Beispiel MALEFICENT. Auch ein wenig der seltsamen Welten von SUCKER PUNCH und DIE INSEL scheinen in die Handlung eingeflossen zu sein.
Die Protagonistin hat, im Gegensatz zum eigentlich Star Milla Jovovich, ordentlich Power in ihre Arbeit gelegt und mit Bravour die unschuldige kleine Brut und zarte Blume gespielt, die lernt sich zu wehren und durchzusetzen. Die weiteren SchauspielerInnen haben leider eher ein mageres Bild abgegeben und nicht wirklich überzeugt.

Dieses Werk ist wohl kaum für die breite Masse gedacht, sondern dürfte eher Liebhaber von Fantasy-Welten und Märchen ansprechen, die es ein wenig ruhiger, aber dennoch mit einer ordentlichen Portion Spannung mögen.

Humor: 2/10Action: 2/10Erotik: 4/10
Niveau: 5/10Gefühl: 3/10Musik: 4/10
Spannung: 5/10Gewalt: 2/10Idee: 8/10

Gesamtbewertung: 7/10

Viel Spaß im Kino!

Leave A Reply

Your email address will not be published.

achtzehn + eins =